Freitag, 12. Juli 2013

Klick der Woche - 12. Juli

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Das ist Ruby. Ruby ist die kleine "Diva" meiner Schwester und meines Schwagers. Ich glaube, sie wohnt jetzt seit etwas über 2 Wochen bei den Beiden (Melli, korrigier mich, wenn ich mich verrechnet haben sollte! ;) ) und sie ist einfach nur ein Schatz. Und wenn sie schläft (hier: auf den Gartenauflagen in der Küche meiner Eltern - warum liegen die da eigentlich auf dem Boden?! :D ) dann sieht sie richtig unschuldig und süss aus. Süss ist sie auch, aber sie wird auch jedes Mal, wenn ich sie sehe, ein bisschen frecher. 
Hier kann man alles über das quirlige "Rübchen" nachlesen. :) Sie ist allemal einen "Klick der Woche" wert.

Mittwoch, 26. Juni 2013

danke für den blauen fleck. du arsch.

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arsch arsch arsch.
ich würd gern nen klick der woche schreiben oder ein stück himmel posten. ich hätt auch bock, mal wieder ein rezept zu versemmeln oder ein paar schöne erlebnisse aus der kita zum besten zu geben.
ich kanns aber grad nich.
ist es überhaupt schon 2 wochen her, dass ich das hier schrieb? ich ertrage keine blauen flecken mehr. ich will auch nich mehr bluten. bitte mach, dass ich das nich mehr muss.
tja. scheiss drauf. ich ertrage neue blaue flecken. unglaublich, wieviel platz für die auf sonem scheiss-herzen ist. unglaublich, wie ekelhaft dieses beschissene herz immer noch bluten kann. und es tropft und tropft und tropft. es tropft schwarz und bahnt sich seinen weg durch mein inneres. wenns nach aussen kommt, dann will ich mich echt nich im spiegel sehn. vielleicht heul ich alles schwarze einfach weg. oder ich wüte es weg. im kopf. immer und immer wieder. oder es bleibt und ich seh einfach noch ein bisschen beschissener aus als vorher.
ich will kein drama machen, wo keins is. aber ich will auch nich verharmlosen, wo es nix zu verharmlosen gibt. ich war verliebt. wahrscheinlich bin ichs noch immer. jeder konnte das sehen. oder lesen. und ich hab irgendwie angenommen, dass das auf gegenseitigkeit beruht. dass dieses leichte, zarte gefühl ganz klar erwidert wird. tjoa. ich hab auch irgendwie angenommen, dass ein mensch einen anderen menschen nur dann dauerhaft küsst, mit ihm zeit verbringt, ihn neben sich schlafen lässt und ihm tiefe blicke zuwirft, wenn er etwas für den anderen empfindet. ich sprech nich von der großen liebe oder schweren, tiefen gefühlen. ich sprech von dieser zarten schleife der verliebtheit, die frische pärchen verbindet und ganz sache aneinanderdrückt. so, dass es nich wehtut. ganz locker, aber zusammen. ne schöne, leuchtend rote schleife. kein knoten und kein larifari verschnörkeltes geschnüre. ne schleife. die man lockern kann oder fester binden. oder die man einfach so lässt. 
meine schleife war entweder zu fest oder aber ich hab mich selbst damit eingeschnürt und irgendwie, irgendwo verheddert. 
Quelle:http://weheartit.com/entry/66025743?pgx=NewNavUpload
ich wollte nich übermorgen heiraten. ich wollt nichmal nägel mit köpfen machen. alles, was ich wollte, war. ja, was? ein klein bisschen mehr nähe. nur so ein bisschen. so, dass ich mich auch dauerhaft damit wohlfühlen kann. ohne kleine stücke von mir abzuschneiden. ohne mich zu verlieren. nee danke, das hatte ich schon. also war ich ehrlich und kaum war die katze aus dem sack (und es war echt ne ruhige und liebe katze, keine fauchende und kreischende bestie), darf ich hören, dass für mich nichts empfunden wird. warum? zuviel nähe? zuviel "ach du scheisse, wenn man ne freundin hat, dann hat die ja auch erwartungen. und dann muss ich mein leben ja auch ändern, zumindest son bisschen. nee. das will ich aber eigentlich nich. ich will mich melden, wenn ich bock dazu habe und nich, wenn sie es braucht. ich will auch mal 3 tage nix schreiben, ohne dass sie nervt. ich will sie vll gar nich jedes we sehen, sondern nur dann, wenn mir selbst danach is. aber scheisse. da is ja auch noch sie. sie will ja vielleicht auch was. nee. da kann ich mich nich drauf einrichten. da hab ich lieber keine gefühle mehr für sie".
vielleicht ist er auch einer dieser menschen, die ohne gefühle küssen können. kann ich auch. besoffen in ner disko mit 17. oder auch bei ein oder zwei dates, um zu probieren. aber dann merk ich, ob ich was spüre oder nich. ich kann nich jemanden wochenlang küssen, kuscheln, schmusen, seine hand halten und liebkosen, ihn in den arm nehmen und einfach zärtlich sein, wenn ich gar nichts empfinde. das macht man nich. jeder mensch mit gesundem menschenverstand muss doch davon ausgehen, dass der andere sich verliebt. ich mach doch nich wochenlang rum, wenn da nix is. 
für mich hatte diese zeit etwas magisches. wenn wir uns gesehen haben und dinge unternommen haben, war ich immer glücklich. und ich hab feine antennen. 
ich hab mit der zeit meinem eigenen bauchgefühl nich mehr vertraut, weil ich mich zurückgenommen hab. ich hab nich mehr gemerkt, was noch okay is und was nich mehr normal. ich habs auf die nähe geschoben. und vielleicht auf mangelnde erfahrung seinerseits. ich wusste es ja nie, ich konnte nur mutmaßen. also hab ich meine gefühle ignoriert und einfach zurückgeschraubt. aber am ende war meine antenne ausgefahren und es war ganz klar, dass ich richtig lag. so ist das nich normal. so is das nich gut und gesund. so handelt niemand, der genauso verliebt is. 
ich würd mir gern einreden, dass du auch verliebt warst. und nur zu feige, zu bequem und zu eingefahren, um dich auf ne beziehung einzulassen. weil das leben vorher toll war und du alle freiheiten hattest und weil jede form der zwischenmenschlichen beziehung ein wenig änderung erfordert. weils eben nich geht, dass man mal 3 tage nix von sich hören lässt, bloss weil man selbst das nich braucht. es gibt immer noch jemand anderen, man is nich allein. ausser, man hat plötzlich keine gefühle mehr und tut überrascht, weil das gegenüber welche entwickelt hat. "meintest du das ernst, dass du dich in mich verliebt hast?" äh ja hallo? natörlich. du küsst mich und bist zärtlich zu mir, du machst, dass ich mich wohlfühle und wir erleben gemeinsam schöne dinge, wenn auch immer nur recht kurz. egal. ja, ich hatte zarte gefühle. ja. klar. ich kann nich ahnen, dass es menschen gibt wie dich, die wochenlang zärtlichkeit ausstrahlen, ohne auch nur das geringste zu fühlen, im herzen. schade, dass es so ist.
ich bin nichtmal beleidigt, weil du nichts für mich empfinden kannst. es schockiert mich, es enttäuscht mich, es verletzt mich und ich fühl mich hilflos, weil ich mit allem besser klargekommen wäre als mit ner scheiss nachricht während meiner arbeitszeit. mit ner nachricht, die schon alles enthielt, damit ich schon vor dem telefonat bescheid weiss. wie kacke ist das? wenn ich mit dir tacheles geredet hab, hab ich wenigstens den arsch in der hose gehabt und lediglich gefragt, ob wir telefonieren. und ich liess das kätzchen aus dem sack, während wir sprachen. und nicht vorher. gott, was reg ich mich eigentlich auf?

Quelle:tumblr.com
ich fass es nich. ich erinnere mich an dein gesicht, an deinen geruch, an deinen kopf. ich hab dir betrunken die haare rasiert und wir lagen in der kühlen nachtluft mit ner matratze auf deinem balkon und tranken wein. du hast mich gewärmt und du sprachst vom "schönsten streicheln aller zeiten". aber das ist alles nur erinnerung. und erinnerung is quatsch. mag situationen geben, in denen man sich an sie klammern sollte und das alte foto nochmal rausholen sollte, obwohl es schon abgegriffen ist und völlig vollgeheult. abe nich in dem fall. in dem fall behalt ich den nächsten blauen fleck und hoffe, dass ich auch diesmal nich verblute. aber wird nich passieren. nich wegen dir.

das kissen riecht noch nach dir. und deine wasserflasche steht auf dem tisch. mehr ist es nicht, was von dir bleibt. es war keine lange zeit. aber für mich war es wirklich zauberhaft. und auch wenn es vorbei ist und dir nichts bedeutet hat, hast du mir den einzug ins leben gezeigt und mir ist wieder klar, dass ich verdammt noch mal wirklich fühlen kann. immer noch. ich bin kein blöder eisklotz, ich bin nicht kalt. ich kanns gar nich sein, auch wenn ichs mir einreden will. das weiss ich jetzt. und ich weiss auch, dass ich mich wieder verlieben kann. ich dachte echt lange, dass ich das nich kann, dass das gar nich geht. aber es geht. es muss nur jemand um die ecke kommen, der es wert ist. ich dachte, du wärest es. irgendwie warst du es auch. 
rumsitzen und heulen hilft nichts, aber manchmal fällt einem einfach nichts anderes ein. 

wirres zeug schreiben hilft. ich seh scheisse aus und ich fühl mich auch so. aber das is okay, ich darf das. wenn nich jetzt, wann soll ich dann rumlaufen wie sieben tage regenwetter? das leben ist viel zu schön, um traurig zu sein. und trotzdem. ich wünsch mir, dass du das liest und dass. ja, was? dass du es dir anders überlegst? ne. es ist zu kaputt. dass du es verstehst und dass du es irgendwie auch fühlst. irgendwie hoff ich, dass du mich ein wenig vermisst. und auch wenn ich all das nie erfahren werd, weil ich schon längst vergessen wurde, fühl ich mich trotzdem gut, wenn ich das schreibe. es kommt raus. yay. mir ist so schlecht und meine tränen schmecken bitter. ich hab angst, dass sie spuren auf meinem gesicht hinterlassen. so wie narben. ich bin einfach doof. 
Quelle:tumblr.com




 

Dienstag, 18. Juni 2013

Virtuelles herzen.

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Oehm, ganz kurz noch. Ich bin immer ganz besonders anhänglich, wenn du noch nich lang weg bist. Oder ich. Könntest du dich dieser sentimentalen Tatsache kurz annehmen und mich mal virtuell herzen oder so? Dann ist auch wieder gut.

Ich komm mir blöd vor aber meh. Am ersten Tag hab ich so Vermissensprobleme.


Du bist eigentlich noch nicht zur Tür raus und ich möchte dich zurückrufen. Möchte mich an dich klammern wie ein kleines Kind. An deine Beine, an deine Fersen, an dein Herz. Du darfst mich dann durch den Tag schleifen. Ich sag auch nichts, ich will einfach bei dir sein. Ich bleib ganz ruhig zu deinen Füßen sitzen und atme nur. Versprochen.

Ich möchte dich nochmal küssen. Und nochmal. Und nochmal. So oft, bis du nicht mehr gehen musst. Bis du die Tür schliesst, die schwere Tasche abstellst und mich nie wieder loslässt.

Ich möchte dir sagen, dass ich dich schon jetzt vermisse. Dass ich es kaum erwarten kann, wieder in deiner Nähe zu sein und mit dir all diese wundervollen, alltäglichen Dinge zu erleben. Alles ist so schön, wenn wir es zusammen tun.

Und gleichzeitig möchte ich keine rumschnulzende Klette sein. Ich mag dich nich einengen. Ich mag dir nich deine Freiheit nehmen.

Ich weiss, wie sehr du die brauchst und wie schnell dir alles zuviel wird. Wie rasant es dir die Luft zum Atmen nimmt, wie schnell du nach Luft schnappen musst.

Gerade darum sollst du nicht wissen, wies mir geht. Und dass der erste Tag ohne dich das Grauen ist. Ich denke nur an dich, egal was ich tu, egal wo ich bin. Egal, woran ich eigentlich denken sollte. To-Do-Listen arbeite ich morgen ab und der Rest meines Lebens kann auch diesen einen Tag warten. Putzen? Morgen. Wichtige Anrufe und Mails? Morgen. Unumgehbare Gespräche? Morgen. Ich mach das morgen. Alles.

Heut bin ich vollauf damit beschäftigt, dich zurückzusehnen und die Minuten zu zählen, bis ich dich endlich wiedersehen kann. Ich machs mir selbst schwer.

Merkste was? Was ist mit dem Leben dazwischen? Es soll die schöne Sehnsucht sein, die mich zum Lächeln bringt.

Darum schreib ich dir nur die paar Zeilen. Und was bekomm ich zurück? Einen virtuellen Kuss. :-*

So bist du. So bin ich. Ich wills dir leichtmachen. Ich werds dir leicht machen.

Morgen. Heut musste ich, ganz kurz noch. Wenigstens sagen, wie es ist. Auch wenn du es ignorierst, weil du damit nich umgehen kannst. Weil du nich weisst, was du sagen sollst.

Und ich krieg das in den Griff. Die Sehnsucht. Das Grauen. Ich muss es genießen. Du bist ja da. Nur nicht hier. Ich red mir selbst gut zu und schau spannende Filme und zwischendrin auf mein Handy. Ob du mich heute virtuell herzt?

Donnerstag, 13. Juni 2013

Ey man, alles chef, alles def, alles routine.

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Der Post meiner Schwester brachte mich irgendwie dazu, etwas genauer über meine Arbeit nachzudenken. Nicht, dass ich nie darüber nachdenken würde, ganz im Gegenteil. Aber drüber schreiben? Interessiert doch eh keinen, ist ja irgendwie alles irgendwann Routine.
Stimmt ja gar nich! Nee. Stimmt wirklich nich.

Erstmal: Ich bin die Bestimmerin.
Und die Spielverderberin. Ab und an bin ich eine böse Ines oder eine Scheiss-Ines. Kinder drohen mir damit, den Stuhl vollzuscheissen oder den Kindergarten kaputt zu machen. Manchmal drohen sie auch mit ihren Vätern. Die sind nämlich so stark, dass sie den Kindergarten hochheben können! Stärker noch als Pippi Langstrumpf! Ich wurde schon so oft abgeschossen oder kaputtgetreten und wenn die Kinder gross sind, dann bin ich ja sowieso schon tot. Oder eine ganz alte Oma.

Viel Zeit des Tages verbringe ich damit, Streitigkeiten zu schlichten. "Ich hatte aber den Laster zuerst", "der Jonathan hat mir den Baustein an den Kopf geworfen", " der Robert hat mich angespuckt", "Emilie weint", "Sophie tritt mich unterm Tisch" usw.
Ab und an fliegen Plastikstühle gegen Schlüsselbeine, Wackersteine über den Zaun in Nachbars Garten (und nur knapp an seinem Hund vorbei), Stöcke prallen gegen Wangenknochen oder verfehlen nur knapp das Auge, es wird nach feinster Art gekniffen, gebissen, geschubst, geboxt und provoziert, dass sich die Balken nicht nur biegen, sondern tatsächlich brechen.

Hier wird ein Hintern abgewischt, dort ein Spielzeug seinem rechtmäßigen Momentan-Besitzer wieder zurückargumentiert, dort eine Nase geputzt, eine Anwesenheitsliste ausgefüllt, Milch eingeschüttet, gleichzeitig Hannah auf der Hüfte bugsiert, die herzzerreissend nach ihrer Mama weint, während Lilly an meinem T-Shirt zieht und ungefähr 3487mal meinen Namen sagt, obwohl ich grad telefonisch das Mittagessen für den nächsten Tag bestelle, während ich Jonathan sage, er soll Lennert in Ruhe lassen und Luca davon abhalte, Emilie die Hose herunterzuziehen, denn Baby spielen wir dann doch lieber angezogen.
Ausserdem kommt grad Jasmin und die hat heut nacht so schlecht geschlafen, dass sie sich jetzt unbedingt nochmal ausruhen muss. Mein Blick huscht durch die Gruppe, auf der Suche nach einem Platz zum Ausruhen. Die Kuschelmatte in der Puppenecke wird von unseren Jungs als Trampolin benutzt, auf dem Bauteppich fliegen Holzbausteine umher, weil die großen Jungs ein Katapult gebaut haben und unterm Maltisch sitzt Tialda und verewigt sich auf dem Fußboden. Timos Mama möchte mir nun aber unbedingt mitteilen, dass er später von seinem Opa abgeholt wird, der wiederum nicht auf der Liste der abholberechtigten Personen steht. Tjoa, ähm. Ok, ich schreibs auf.
Hannah wird abgesetzt, das Püppi in ihren Arm gedrückt, der Kopf getätschelt, aufgeschrieben. Unterdessen kommt Gustav aus dem Bad, die Hose um die Knöchel baumelnd, ein Blatt Toilettenpapier mit einer braunen Spur darauf in der Hand. "Ich AA macht", verkündet er strahlend. Lilly will mir immer noch ganz dringend etwas sagen, Lenn hingegen hat kurzerhand die Milch auf dem Frühstückstisch verteilt und Luca hat gerade einen von den Katapult-Bausteinen ins Gesicht bekommen.
Oh Moment, da kommt Sarah, deren spezielles Mittagessen eigentlich ziemlich schnell in den Kühlschrank muss, ich muss mir aber noch die Instruktionen dazu anhören, denn Nudeln dürfen nicht länger als 7 Minuten gekocht werden und überhaupt, ist das Weiße da Nachtisch oder ist das Sauce zum Hauptgericht? Und wo ist überhaupt Hannah und was zum Teufel macht Gustav mit dem vollgekackten Klopapier in der Puppenecke?....


Ich gebs zu, ich hab es überzogen dargestellt. Aber manchmal, ganz manchmal, so etwa 1-2mal pro Woche kommt man sich wirklich vor, als sei man allein im Chaos und man versucht, zusammenzuhalten, was irgendwie zusammen hält. Wenn wir gut besetzt sind, dann ist alles kein Thema. Wenn ich aber mit 19 Kindern allein herumjongliere, dann ist es schon teilweise eine echte Herausforderung. Und Schadensbegrenzung. Schön ist es, wenn man mit 2 anderen Erzieherinnen (oder Praktikantinnen) in der Gruppe ist, die ihren Job mit Freude und Liebe leben. Ich behaupte einfach mal, dass man das muss, als Bestimmerin. Ohne ganz viel Herz und Seele, ohne ganz viel Gefühl und Mitgefühl und auch Feingefühl geht es nicht. Dann mutiert man zum schreienden Monster, zur verständnislosen, bösartigen Erzieherin. Ich hoffe, so werd ich nie.
Quelle:grusskartenkaufen.de
Und wenn diese Grundvorraussetzungen gegeben sind (die meiner Meinung nach jeder mitbringen sollte, der diesen Job gern gelernt hat und mit Leib und Seele umsetzen möchte), dann ist es wundervoll.
Es ist nie stressfrei und es ist seltenst leise und es vergeht auch kein Tag, an dem man nicht mal lauter werden muss oder eben die Spielverderberin sein muss.

Aber man ist noch so unendlich viel mehr.Man ist die, die die Tränen trocknet und die Wunden heilpustet oder mit Zauberpflaster verarztet. Die, die sogar das Glitzerpuder herausholt, weil manche Wunden wirklich nur damit wieder ganz heilen. Die, die dich in den Arm nimmt und nochmal richtig fest drückt, bevor du zur Musikschule gehst, vor der du ein bisschen Angst hast. Man ist die, die noch Kartoffelbrei aus der Küche mitbringt, obwohl es hiess, er sei längst alle. Und auch die, die immer ein selbsterfundenes Lied auf den Lippen hat, wenn man gerade ganz traurig ist und eigentlich nur weinen möchte. Irgendwie ist man auch die, die kurz vorm Einschlafen die schönsten Märchen vorliest und nochmal übers Haar streichelt und die Decke geradezieht, genau dann, wenn sie anfängt, zu ärgern. Man ist die, die die geflochtenen Zöpfe neu macht, und zwar fast so schön wie die Mama das am Morgen gemacht hat. Die, die den kaputten Laster wieder repariert. Die, die dich in den Arm nimmt, wenn du mal wieder zugeschlagen hast, obwohl du das doch nicht mehr machen wolltest. Die, die dich dann trotzdem lieb hat und nicht nur dann, wenn du dich gut benimmst. Die, die dich ausprobieren lässt und an dich glaubt, wenn du es selbst vielleicht nicht schaffst. Und überhaupt. Man hat schon ganz schön viele coole Aufgaben. Ich bin fast ein bisschen neidisch auf mich selbst, weil ich so toll bin. :D 

Mal ehrlich: Ich habe schon einen tollen Job. Mein Arbeitstag beginnt im Prinzip damit, dass mehrere Kinder freudig strahlend meinen Namen rufen und mir in die Arme (oder eher: um die Knie) fallen. Ja, das ist schön. Es ist ein tolles Gefühl. Ich mein, wer (ausser uns Bestimmern) wird von seinem Klientel so freundlich, so überschwänglich begrüsst, gedrückt und geherzt?
Ich stell mir grad vor, wie eine Kassiererin von ihren Kunden gedrückt wird. Oder mein Vater von seinen Auszubildenden. Oder eine Reinigungskraft von den Menschen, die über ihren frisch gewischten Boden laufen. Oder der freundliche Bankangestellte, der grinsend hinterm Schalter steht. Vielleicht sollte ich ihm beim nächsten Mal einfach um den Hals fallen. Vielleicht freut er sich ja.

Eins steht fest. Ich freu mich. Jeden Tag aufs Neue. Auf soviel Neues. :)
Quelle:http://file1.npage.de/008897/88/bilder/erzieherin1.jpg